Die VVN-BdA Köpenick lädt auch dieses Jahr zu einer kostenfreien Radtour am 23. August 2025 ein. Wir wollen durch kurze Inputs an historischen Orten unbekannte Geschichten von Arbeiter*innen, Widerständigen und politisch Oppositionellen sichtbar machen. Dabei soll es Gelegenheit geben sich mit Gruppen vor Ort zu vernetzen.
Die VVN-BdA Köpenick, das Zentrum für Demokratie und das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit bieten am 23. August 202s5 wieder eine geführte Fahrradtour um den südlichen Teil des Müggelsees an. Wir wollen an verschiedenen Stationen Halt machen, um dort mit kurzen Inputs zu selten erzählten Geschichten (u. a. von Arbeiter*innen, Widerständigen, politisch Oppositionellen, Zwangsarbeiter*innen) über Köpenick in der NS-Zeit schwerpunktmäßig zu informieren. Einige Stationen unserer Tour werden u.a. der Originalstandort der Kuhlen Wampe, die Berliner Bürgerbräu AG, der Wilhelmshagener Ulmenhof und das ehemalige Durchgangslager “Berlin Ost” in Wilhelmshagen sein.
Antifaschistische Radtour um den Müggelsee Datum: Sonnabend, der 23.08.2025
Dauer: ca. 4 Stunden, ca. 15 km Start: 13 Uhr am Marktplatz Friedrichshagen Ende: ca. 17 Uhr am S-Wilhelmshagen
kostenfrei
Tour-Infos: nicht barrierefrei; Toursprache ist Deutsch; Wegstrecke circa 15 km; Spreetunneldurchquerung mit dem Fahrrad (alle helfen beim Tragen bei den Treppen oder ab 14 Uhr Treffpunkt auf Spreetunnelseite Köpenick Süd) , ansonsten überwiegend flaches Gelände; kleine Pausen während der Fahrradtour; eigene Verpflegung/genügend Wasser/ Sonnen- und Mückenschutz mitbringen
Ausschlußklausel: Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, verschwörungsideologische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
Käthe und Klaus Baltruschat (Quelle: Frank Jansen)
Er war Handballtrainer, Buchhändler, Historiker, Fotograf, Ehemann, Vater und Großvater, Antifaschist und Sozialist. Klaus Baltruschat war so vieles. Und er war überall. Noch am 8. Mai war er bei der Kundgebung zur Befreiung dabei, am 21. Juni beim Gedenken an die Opfer der „Köpenicker Blutwoche“ an der „Faust“.
Geboren wurde Klaus Baltruschat in Berlin-Spandau als Sohn eines Tischlers inmitten der Zeit des NS-Regimes am 27. Juli 1934. Klaus war Berliner durch und durch. Nach dem Krieg lebte er in Siemensstadt, damals der Westsektor Berlins, und machte das Abitur in einer Aufbauklasse für Arbeiterkinder. In Spandau wurde er in einer Gruppe der Freien Deutschen Jugend (FDJ) aktiv, wo er auch seine spätere Ehefrau Käthe kennenlernte. Im Jahr 1950 siedelte er mit seiner Familie in den Ostteil der nun schon geteilten Stadt und wurde Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei, der SED. Nicht dabei war seine nur wenige Wochen ältere Freundin Käthe, die erst 1957 nach Ost-Berlin umziehen sollte. Die beiden heirateten und zogen gemeinsam drei Kinder groß. In der DDR studierte Klaus Geschichtswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er auch eine Promotion erfolgreich abschloss. Später war Klaus im Staatssekretariat für Hoch- und Fachschulwesen beschäftigt, wo er in den 1960er Jahren unter anderem für die Unterstützung der Hochschulausbildung in Kuba zuständig war.
In den 1990er Jahren betrieb Klaus im Erdgeschoss eines Bürogebäudes den „Kleinen Buchladen“ im Bezirk Marzahn, gleich neben der PDS-Bezirksgeschäftsstelle. Darüber hatte der PDS-Politiker und Bundestagsabgeordnete Gregor Gysi sein Büro. Am Morgen des 19. Februar 1997 wurde Klaus von einem Neonazi niedergeschossen und überlebte schwer verletzt. Der damals 62-Jährige verlor seinen linken Arm und einen Finger der rechten Hand. Fortan war er von dem Neonazianschlag gezeichnet und litt bis an sein Lebensende an den Folgen. Der Attentäter erschoss vier Tage später bei seiner Festnahme den 33-jährigen Polizisten Stefan Grage, bekam lebenslänglich wegen Mordes. Im Juni 2016 kam er wieder frei – und kein Verantwortlicher informierte Klaus und Käthe darüber. Das machte Klaus wütend: „Der Täter bekam lebenslänglich und ist wieder frei, doch ich habe lebenslänglich zu leiden.“
Klaus war ein politisch ausgesprochen aktiver Mensch. Er blieb PDS-Mitglied und Mitglied der Partei DIE LINKE. Er spendete für die Arbeitsgemeinschaft Cuba Sí und feierte noch im letzten Jahr seinen Geburtstag auf der Fiesta de Solidaridad, die Cuba Sí jedes Jahr organisiert. Er setzte sich auch für ein würdiges Erinnern an die Barrikadenkämpfe vom 18. März 1848 in Berlin ein. Immer wieder nahm er an Friedenskundgebungen teil, denn auch das war ihm wichtig. Auch in unserer VVN-BdA Köpenick beteiligte er sich und diskutierte mit uns jüngeren Antifaschist:innen. Über die Reden der Politiker:innen, die gegen den Rechtsruck nur Phrasen dreschen können, konnte er sich ordentlich aufregen. Aus eigener leidvoller Erfahrung wusste er: „Wenn man die Faschisten gewähren lässt, greifen sie zum Gewehr.“ Deswegen fand er antifaschistisches Engagement so wichtig. Auch im Kleinen, vor allem vor Ort. Denn auch dort kann man sich nicht darauf verlassen, dass es andere tun. Als vor ein paar Jahren – es war inmitten der Corona-Pandemie – unsere Gedenkveranstaltung am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, stattfand, freute sich Klaus, dass wir an der Erinnerung festhielten. Ganz im Gegensatz zum Bezirksamt von Treptow-Köpenick. So waren „vom Bezirksamt weder ein Vertreter noch ein Kranz“ zu entdecken, ärgerte er sich.
Seine Leidenschaft galt dem Handballsport. Schon seit 1970 trainierte er Jugendliche des Köpenicker Sportvereins AJAX e.V. Damals wurde der Trainer von Klaus‘ Tochter Petra zur NVA einberufen. Klaus sprang ein und hörte nicht mehr auf. In den vergangenen zehn Jahren war er Übungsleiter für das Mädchenteam des Friedrichshagener SV 1912 e.V. Bis zuletzt tat er das. Auch sein Sohn Uwe war von Anfang an aktiv dabei.
Und er fotografierte. Bei jeder Gelegenheit sah man Klaus mit der Kamera. Ob Handballturnier oder Gedenkkundgebung – stets knipste Klaus drauf los und verschenkte bei nächster Gelegenheit Abzüge an die abgelichteten Personen. Das war ein großes Glück für unseren Verein. Denn als wir vor einigen Jahren eine Broschüre zu unserem 30-jährigen Bestehen – der BdA Köpenick e.V. war 1990 gegründet worden – zusammenstellten, fehlten uns Bilder von unseren zahlreichen Gedenk- und Protestveranstaltungen. Klaus suchte in seinen gutsortierten Fotoalben und wurde fündig.
In den letzten Jahren wurde seine Käthe sehr krank. Nun pendelte Klaus zwischen der Wohnung und dem Wohnheim, in dem sie untergebracht war, hin und her. Sie so verletzbar zu sehen, machte ihm schwer zu schaffen. Nach Käthes Tod blieb Klaus aktiv, fotografierte unsere Kundgebungen, trainierte weiter die Friedrichshagener Handballerinnen. Er verliebte sich sogar neu in eine alte Jugendfreundin.
Klaus wird uns fehlen. Er wird nicht mehr zum Tag der Mahnung oder zu unseren Gedenkveranstaltungen am Köpenicker Mahnmal kommen. Nun ist Klaus kurz vor seinem 91. Geburtstag in Berlin gestorben.
VVN-BdA Köpenick e.V.
Veröffentlicht unterAllgemein, Texte|Verschlagwortet mitNachruf|Kommentare deaktiviert für Klaus Baltruschat (27.7.1934 – 4.7.2025) | Ein Nachruf
Am 23.4.2025 fand die Erinnerungsveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung Köpenicks statt.
Etwa 80 Gäste waren der Einladung der VVN-BdA-Köpenick gefolgt und nahmen an der Veranstaltung teil. Gemeinsam schauten wir zurück und erinnerten an die Zeit rund um die Befreiung.
Die Veranstaltung fand dieses Mal in zwei Teilen statt. Zunächst vor der Faust auf dem Platz des 23. April.
Zum Abschluss gingen wir noch zur „alten Gedenktafel“, die 2023 im Rahmen eines künstlerischen Symposiums verändert worden war. Der Köpenicker VVN-BdA fordert dass die Gedenktafel wieder in den Originalzustand versetzt wird, so dass die Erinnerung an die Befreiung nicht verfälscht wird. Mit diesem aktuellen erinnerungspolitischen Impuls beendeten wir die Veranstaltung.
Mit dem Wachhalten der Erinnerung leisten wir unseren Beitrag, die von den Nazis ermordeten Köpenicker nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Unser Dank gilt insbesondere den Befreier*innen Berlins: den Soldaten der Roten Armee und den an ihrer Seite kämpfenden polnischen Truppen.
Wir rufen auch dazu auf sich an den noch kommenden Veranstaltungen anlässlich der Befreiung Berlins zu beteiligen:
Letzten Sommer, am 24. August 2024, fand unsere antifaschistische Radtour um den Müggelsee statt. Gemeinsam mit ehrenamtlichen Nachbar*innen, dem Zentrum für Demokratie und dem Dokumentationszentraum NS-Zwangsarbeit sind wir zu historischen Orten am südlichen Teil des Müggelsees gefahren, um über selten erzählte Geschichten zu informieren. Unser inhaltlicher Schwerpunkt lag dabei auf Köpenick in der NS-Zeit. Die Idee kam uns durch die Gedenk-Wanderungen des VVN-Märkisch Oderland (https://mol.vvn-bda.de/gedenkwanderungen/).
An diesem sehr heißen August-Sonnabend bei Temperaturen um die 30 Grad waren wir fünf Stunden mit unseren Fahrrädern unterwegs und haben circa 15 Kilometer zurückgelegt. An acht Stationen gab es einen 5-10 minütigen Input zur Geschichte und den Hintergründen der gewählten Station. Wir waren sehr überrascht, dass wir trotz der Hitze fast 50 Teilnehmer*innen gezählt haben.
Gestartet sind wir in Friedrichshagen vor dem Union-Kino, von wo wir dann als Radkorso gemeinsam zum Wohnhaus vom Schriftsteller und Anarchisten Erich Mühsam gefahren sind. Dort erfuhren die radelnden Teilnehmer*innen mehr über Erich Mühsam und dem Friedrichshagener Dichterkreis.
Danach ging es zur ehemaligen Bürgerbräu-Brauerei, wo die Teilnehmer*innen mehr über die Ausbeutung von Zwangsarbeitern vor Ort erfuhren.
Anschließend fuhren wir zum Spreetunnel und durchquerten ihn, wobei sich unsere Teilnehmer*innen gegenseitig unterstützten alle Fahrräder zeitnah auf die andere Seite der Spree zu bekommen. Der Tunnel war einer der Drehorte des Films „Kuhle Wampe“, für den unter anderem Bertolt Brecht das Drehbuch geschrieben hatte. Er ist ein eindringliches Zeitdokument von 1932 und einer der wenigen Filme, der die fatale Situation der Arbeiter*innen während der Weltwirtschaftskrise thematisiert und dafür überwiegend mit Laienschauspieler*innen aus Arbeiterorganisationen/-sportgruppen und -chören zusammengearbeitet hat.
Im Anschluss radelten wir auf der südlichen Uferseite des Müggelsees zum Gedenkstein an der Gaststätte Rübezahl. Genau an diesem Ort entschlossen sich am 13. Juni 1953 die Arbeiter*innen der Baustelle Krankenhaus Friedrichshain zum Streik, der dann am 17. Juni in einem Volksaufstand der gesamten DDR mündete.
Den nächsten Kurzinput gab es am Original-Arbeiterzeltplatz „Kuhle Wampe“, an dem leider nur ein modriges Holzschild erinnert. Hier erfuhren alle Teilnehmer*innen mehr über Arbeiter*innenzeltstätte, deren Entstehungsgeschichte und die Kuhle Wampe an sich.
Die sechste Station führte dann nach Müggelheim in die Sobernheimer Straße zum früheren Außenlager Müggelheim des KZ Sachsenhausen. Leider erinnert an dem Ort nichts an die Geschichte des Ortes. An diesem Ort wurden vorwiegend männliche Zwangsarbeiter gezwungen 350 Behelfsheime zu errichten, wo NS-Arbeiter mit ihren Familien untergebracht werden sollten, wenn ihre Häuser durch alliierte Bombenangriffe zerstört wurden.
Die vorletzte Station führte uns zum Ulmenhof. Dieser Ort findet sich heute in Trägerschaft der Stephanus-Stiftung und bietet Senior*innen und Menschen mit Behinderung einen lebenswerten Ort. Ursprünglich war der Ulmenhof vom Theologen und Sozialpädagogen Friedrich Siegmund-Schultze gegründet wurden. Siegmund-Schultze leistete dort in den 1920ern und 1930ern viel Jugend- und Sozialarbeit, die den nationalsozialistischen Vorstellungen widersprachen.
Die letzte Station unserer Tour brachte uns in einen Waldabschnitt ganz in der Nähe des S-Bahnhofs Wilhelmshagen. Dort findet sich eine Gedenktafel zum so genannten „Durchgangslager Ost für Groß-Berlin“ in Wilhelmshagen, wo zwischen 1942 und 1945 Zwangsarbeiter*innen angekommen sind und vorwiegend auf Rüstungsbetriebe in Berlin und Brandenburg verteilt wurden.
Wir sind begeistert, dass während und nach der Tour noch viele Gespräche mit Teilnehmer*innen entstanden sind. Wir danken allen Beteiligten für ihr Engagement, allen Teilnehmer*innen für ihr Interesse und Durchhaltevermögen und freuen uns über eine Wiederholung der antifaschistischen Radtour– vielleicht ja im Sommer 2025.
Die Fahrradtour fand statt im Rahmen der bezirklichen Veranstaltungsreihe „Von der Geschichte zur Gegenwart – Orte der historischen und politischen Bildungsarbeit in Treptow-Köpenick“. Entstanden und durchgeführt wurde sie als Kooperationprojekt vom Zentrum für Demokratie Treptow-Köpenick, den Partnerschaften für Demokratie Treptow-Köpenick, Schöneweide, und Altglienicke (offensiv‘91 e. V.), den MaMis en Movimiento e. V., dem Dokumentationszentrum NS Zwangsarbeit, den Museen Treptow-Köpenick und dem Bezirksamt Treptow-Köpenick – Politische Bildung.
Mehr Infos: Gigi von der „Registerstelle zur Erfassung extrem rechter und diskriminierender Vorfälle Friedrichshain-Kreuzberg“ hat unsere Radtour mit einem Ton-Aufnahmegerät begleitet. Herausgekommen ist eine zweistündige Sonder-Radio-Sendung auf 88,4 MHz beim Freien Radio Ansage. Informationen zur Sendung und eine Linksammlung findet ihr hier: https://register-friedrichshain.de/radiosendungen-vom-register-im-freien-radio-berlin-im-september/ Danke nochmal, Gigi!
Für Donnerstag, den 6.2.2025 ruft die AfD Treptow-Köpenick zu einem sogenannten Bürgerdialog im Rathaus Treptow auf. Angekündigt sind der Direktkandidat für den Bezirk Michael Gleichmann, die Landesvorsitzende Kristin Brinker und die Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch.
Das Bündnis für Demokratie und Toleranz Treptow-Köpenick ruft die demokratischen Kräfte in Treptow-Köpenick auf, sich an den Protestaktionen gegen den Bürgerdialog zu beteiligen.
Die AfD ist in ihrer Grundstruktur eine rechtsextreme Partei. Sie steht den Werten des Bündnisses für Demokratie diametral entgegen. Wir setzen uns ein für Demokratie, Solidarität und ein friedliches Miteinander, die AfD steht für Entsolidarisierung, Rassismus, Spaltung und Sozialchauvinismus.
Gemeinsam mit dem Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus Treptow“ stellen wir uns dem Bürgerdialog in den Weg. Auch aus Treptow-Köpenick möchten wir ein klares Zeichen gegen rechte Hetze setzen und zeigen: Es gibt keinen Raum für Neonazis, Rassismus und Diskriminierung in unseren solidarischen Kiezen.
UPDATE: Das Bezirksamt hat der AfD Treptow-Köpenick eine Absage zu ihrem geplanten Bürgerdialog erteilt. Jetzt ruft sie selbst zu einer Kundgebung vor dem Rathaus um 18:00 Uhr auf. Umso wichtiger ist, dass wir zahlreich zum Gegeprotest erscheinen!
Veröffentlicht unterAllgemein, Termine|Kommentare deaktiviert für Geteilter Aufruf zum 06.02.2025: Solidarität und Demokratie statt Rassismus! – Nein zum AfD-Bürgerdialog im Rathaus Treptow
Einige Mitglieder werden eine Suppe vorbereiten, die wir dann gemeinsam verzehren können, im Anschluss zeigen wir den Film und möchten zu den Themen des Filmes in die Diskussion kommen.
Wir freuen uns, möglichst viele Mitglieder zu sehen. Solltet ihr Nachfragen haben oder Unterstützung für die Anreise brauchen, meldet euch sehr gerne beim Vorstand! Leitet diese Mail mit der Einladung auch gerne an andere Interessierte aus euren Umfeldern weiter.
Viel ist nicht mehr von der ehemaligen NPD zu hören. Der Namenswechsel zu ‚Die Heimat‘ hat nicht gerade für frischen Wind gesorgt. Nun lädt die Partei am 20.12. zum Nazi-Konzert, um nicht ganz in Vergessenheit zu geraten.
Einziger Act ist der Nazi-Rapper ‚Kavalier‘. Mit ihm sucht der Altherrenverein Anschluss an die Jugend. Der Nazi-Rapper und sein Möchtegern-Label ‚NDS‘ (Neuer Deutscher Standart) verbindet mit seinem Gejaule unterschiedliche Spektren der extremen Rechten – von der ‚Identitären Bewegung‘ bis zum ‚III. Weg‘.
Auch die Neonazi-Jugendlichen um ‚Deutschen Jugend Voran‘ unterlegen ihre Videos gerne mit seiner Musik. ‚Kavalier‘ ist damit der Soundtrack zur Straßengewalt, die in den letzten Monaten vor allem junge Linke und Queers in Ostberlin betroffen hat.
Sicherlich erwartet ‚Die Heimat‘ ein volles Haus. Doch wir werden ihre Nazi-Party crashen!
Lasst uns gemeinsam den Nazis den Spaß verderben! Auf zur Bundeszentrale von ‚Die Heimat‘ nach Köpenick!
Veröffentlicht unterAllgemein|Verschlagwortet mitAllgemein|Kommentare deaktiviert für Geteilter Aufruf zum 20.12.2024: Nazimucke ist kein Kavaliersdelikt – Gemeinsam gegen das Nazikonzert in Köpenick!
10. November 2024 | 14:00 Uhr | Rathenaustraße/Wilhelminenhofstraße
Wir errinnern gemeinsam!
Am 09. November 1938 erreichte die antisemitische Politik der Nationalsozialisten ihren vorläufigen Höhepunkt. Sie führte ein Jahr später in den Zweiten Weltkrieg und für Millionen Jüdinnen und Juden und soche, die die sogenannten „Nürnberger Gesetze“ dazu machten, in die Vernichtungslager.
Wir gedenken an diesem Jahrestag der Jüdinnen und Juden und aller Opfer der Vernichtungspolitik der Nazis.
Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Stolpersteingruppe Schöneweide
Die VVN-BdA Köpenick lädt im August zu einer kostenfreien Radtour ein. Wir wollen durch kurze Inputs an historischen Orten unbekannte Geschichten von Arbeiter*innen, Widerständigen und politisch Oppositionellen sichtbar machen.
Die VVN-BdA Köpenick, das Zentrum für Demokratie und das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit bieten am 24. August 2024 eine geführte Fahrradtour um den südlichen Teil des Müggelsees an. Wir wollen an verschiedenen Stationen Halt machen, um dort mit kurzen Inputs zu selten erzählten Geschichten (u. a. von Arbeiter*innen, Widerständigen, politisch Oppositionellen, Zwangsarbeiter*innen) über Köpenick in der NS-Zeit schwerpunktmäßig zu informieren. Einige Stationen unserer Tour werden u. a. der Originalstandort der Kuhlen Wampe, die Berliner Bürgerbräu AG, das frühere KZ-Außenlager in Müggelheim und das ehemalige Durchgangslager in Wilhelmshagen sein.
Der VVN-BdA Köpenick e. V. lädt zu einer Antifaschistischen Radtour am 24. August 2024 um den Müggelsee ein.
Antifaschistische Radtour um den Müggelsee Datum: 24.08.2024
Dauer: ca. 4 Stunden, ca. 17 km Start: 13 Uhr am S-Friedrichshagen, vor dem UNION-Kino Ende: ca. 17 Uhr am S-Wilhelmshagen
kostenfrei
Tour-Infos: Wegstrecke circa 17 km; Spreetunneldurchquerung mit dem Fahrrad, ansonsten überwiegend flaches Gelände, kleine Pausen während der Fahrradtour; eigene Verpflegung/genügend Wasser/ Sonnen- und Mückenschutz mitbringen
Ausschlußklausel: Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, verschwörungsideologische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
Im Juni 1933, wenige Monate nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten, waren Köpenicker SA-Männer in grausamer Weise gegen ihre politischen Gegner vorgegangen. Hunderte Sozialdemokratinnen, Kommunistinnen, Gewerkschafterinnen und andere wurden in den Nazi-Schlägerlokalen furchtbar misshandelt. Auch die ersten jüdischen Bürger wurden verschleppt. Mindestens 23 namentlich bekannte Opfer wurden zu Tode gequält, erschossen oder starben an den Folgen der Folter. Dieser SA-Terror, der vom 21. bis 26. Juni 1933 andauerte, ist als „Köpenicker Blutwoche“ in die Geschichte eingegangen. Verängstigt, wie gelähmt sahen viele Köpenickerinnen tatenlos zu. Viele applaudierten aber auch dem Nazi-Regime. Es war ein Terror auf offener Straße und in aller Öffentlichkeit. 91 Jahre nach den Ereignissen wollen wir an die Opfer erinnern und ein Zeichen setzen gegen Neonazismus und gegen rechte Hetze von heute, gegen Antisemitismus und Rassismus!
21. Juni 2024 | Gedenkkundgebung | 16 Uhr | Platz des 23. April | Tramhaltestelle Bahnhofstraße/ Lindenstraße
Die Kundgebung wird musikalisch begleitet von Isabel Neuenfeldt
Auch Straßennamen, Gedenktafeln und Gedenksteine in den Köpenicker Ortsteilen erinnern an den großflächigen Terror der Nazis im Juni 1933. Wir bitten alle Mitglieder und Freund:innen dort selbstständig Blumen nieder zu legen:
Köpenick Nord, Stelen unter den Birken und am Essenplatz (ehemals SA-Lokal „Seidler“)
Friedrichshagen: Tafel Richard Assmann (Assmannstr. 46), Friedhof Grab Karl Pokern, Tafel Müggelseedamm 132
Freiheit 14 und Dammbrücke: Tafel am Gemeindehaus der Evangelisch-reformierten Schloßkirche und an der Dammbrücke zur Erinnerung an das mutige Handeln des Pfarrer-Ehepaares Ratsch
Oberschöneweide: Waldfriedhof, Griechische Allee
Erinnern, Gedenken und Mahnen ist heute wichtiger als denn je!
Der VVN-BdA Köpenick braucht Unterstützung! Im Anschluss an die Erinnerungsfeier, möchten wir alle Interessierte einladen zu besprechen, wie sich neue Leute einbringen können!